Die Immobilienexperten aus Langenhorn – für Langenhorn
Richard Ebert von der Langenhorner Rundschau trifft Thorsten Hausmann und spricht mit ihm über das Aufwachsen in Hamburgs schönem Stadtteil Langenhorn!
„Ich treffe Thorsten Hausmann bei schönstem Herbstwetter im Garten des bekannten Restaurant Wattkorn. Wir kommen ins Schnacken, ich verspüre die Liebe des Unternehmers zu unserem schönen Stadtteil und vernehme erstaunt, dass die Hausmanns sich als echte Langenhorner fühlen, Tochter Dorte auch hier lebt und in wenigen Wochen ihr zweites Kind bekommt – ein Langenhorner Baby! Da frage ich doch mal nach …“
Ich habe gehört, dass Sie bereits 1954 nach Langenhorn gezogen sind. Was ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben? (Wie sah es damals aus in Langenhorn?)
Die Verkehrsverbindungen waren noch sehr schlecht. Neben der U-Bahn Ochsenzoll und einer privaten Buslinie nach Langenhorn Nord gab es noch keinen öffentlichen Nahverkehr.
Wir sind damals in ein Siedlungshaus einfachster Ausstattung, mit Plumpsklo im Stallgebäude und nur einem Kaltwasseranschluss in der Küche, in den Wilstedter Weg eingezogen.
Ich erinnere mich auch an meine Einschulung im Heidberg und an den Schulumzug in den Neubau Stockflethweg.
Gespielt haben wir im Kiwittsmoor. Ich werde nicht vergessen, wie ich bis zum Rand der damals üblichen kurzen Lederhose eingesackt bin. Wir waren eine kleine Straßenclique, mit Langenhorner Kindern, haben die Zeit auch auf dem Bolzplatz oder mit frechen, gemeinsamen Streichen verbracht - Schwester Kirsten oft mit dabei.
1959 hat Ihr Vater dann das Einzelhandelsgeschäft am Foorthkamp eröffnet. Was bedeutete dies für Sie und die Familie?
Ich bewundere meinen Vater bis heute, wie er quasi ohne Eigenkapital die Firma aufgebaut hat. Sein Kapital war Mut, Zuversicht und ein 16 Stunden-Arbeitstag sowie die Unterstützung meiner Mutter!
Wir hatten noch kein Auto, mein Vater fuhr mit dem Fahrrad. Mittags kam meine Mutter dann ins Geschäft und brachte das Mittagessen, im Topf und Handtuch eingewickelt, damit mein Vater seine warme Mahlzeit bekam.
Mein Vater war sehr kreativ und hat schon damals erkannt, dass man den Ansprüchen der Kunden folgen muss und nicht umgekehrt. So hat er seinen Einzelhandel um 5:00 Uhr morgens geöffnet, um Zeitungen an die Berufstätigen zu verkaufen, die dann später seine Stammkunden wurden.
Ich selbst bin vor Schulbeginn, morgens mit meinem Vater auf dem Fahrrad ins Geschäft gefahren und habe, bis ich zur Schule musste, Zeitungen an die vorbei fahrenden Autofahrer verkauft. Das war insbesondere im Winter ganz schön hart und sehr kalt.
Gab es denn ein gutes Taschengeld vom Vater?
Klar habe ich mein Taschengeld mit dem Austragen von Zeitungen verdient. Zunächst das Hamburger Abendblatt und später im Heidberg Krankenhaus, wo ich die Patienten zweimal in der Woche, von Zimmer zu Zimmer gehend, mit den neuesten Illustrierten versorgte.
Erinnern Sie sich noch an außergewöhnliche Begegnungen aus der Zeit des Zeitungaustragens?
Einige Begegnungen werde ich wohl nie vergessen. Ich durfte beim Altkanzler Helmut Schmidt und Gattin Loki das Hamburger Abendblatt zustellen. Zu Weihnachten bekam ich eine große Tüte mit Äpfeln, Nüssen, selbstgebackenen Keksen und eine Weihnachtskarte, mit einem 5 DM Schein. Diese Geste ist seit vielen Jahren nun auch bei Hausmann zur Tradition geworden. Jeweils zum ersten Advent backt die gesamt Familie, einschließlich der Enkelkinder, Kekse, die wir an unsere Kunden als Adventsgruß verschenken.
Eine wunderbare Tradition, erinnern Sie sich an andere Begegnungen?
Ich bin mit der Musik der BEATLES groß geworden. Zu meinen Abendblatt-Kunden gehörte Hans Last am Holitzberg, besser bekannt als James Last, bei dem ich viele Nachmittage auf seiner Terrasse oder im Keller verbracht habe, um ihm beim Komponieren zu zuschauen und zu hören oder mal das Schlagzeug mehr schlecht als recht zu probieren.
Sehr beeindruckend waren auch meine Gespräche als Jugendlicher mit Herrn Walther von Hollander. Ich kannte ihn aus dem Hörfunk, als politischen Ratgeber und Berater. Er war Privatpatient im Heidberg Krankenhaus. Mit ihm habe ich manchmal über drei Stunden über die deutsche Friedensbewegung unter Willy Brandt diskutiert. Dies hat mich so sehr geprägt, dass ich mich bis heute intensiv mit politischen Themen auseinandersetze.
Hatten Sie das Interesse an Politik bereits während der Schulzeit? Wie verliefen Ihr Schulabschluss und Ihre Ausbildung?
Ich war nie ein fleißiger Schüler, Vokabeln lernen und Hausaufgaben erledigen waren mir ein eher lästiges Übel. Nach meiner Grundschulzeit und einer „Ehrenrunde“ besuchte ich die Realschule Grellkamp. Dort durfte ich den Schulsender aufbauen, die Schülerzeitung leiten und war Vertreter im Hamburger Schülerparlament.
Den Realschulabschluss habe ich mit „Ach und Krach“ geschafft, um dann sehr erfolgreich eine verkürzte Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann zu absolvieren.
Nach der Ausbildung folgte ich dem Ruf meines Vaters und habe an seiner Seite begonnen, gemeinsam unser Familienunternehmen auf- und auszubauen.
Meine Schwester Kirsten und meine Frau Hildegart kamen einige Jahre später hinzu und sind auch heute noch die Säulen des Unternehmens.
Welche Schwerpunkte hatte Ihr Vater beim Ausbau des Geschäftes?
Es ist meinem Vater gelungen, die größte Vertriebsstelle für das Hamburger Abendblatt in ganz Hamburg aufzubauen. Das Vertriebsgebiet reichte vom Langenhorner Markt im Süden, bis hoch zu den HSV-Plätzen am Lindenhof. Über 100 Zusteller, viele Schüler und Schülerinnen dabei, waren jeden Tag für ihn unterwegs, um nach Schulschluss pünktlich das Hamburger Abendblatt zuzustellen.
Noch heute treffe ich viele Langenhorner, die in Erinnerung schwelgend ganz positiv über die Zeit bei Hausmann als Zusteller berichten.
Was ist seit den Anfängen bis heute entstanden? Was hat sich 60 Jahre später daraus bis heute entwickelt?
Meine Mission eines Familienunternehmens haben wir konsequent umgesetzt. Hausmann Immobilien steht für Verkaufen, Vermieten und Verwalten von Wohnimmobilien, mit dem örtlichen Schwerpunkt Hamburg-Langenhorn, HH-Niendorf und Norderstedt.
Hausmann Immobilien möchte Sympathie entwickeln und glaubhaft nach außen tragen. Den Spirit und die Kultur eines seit 1954 bestehenden Familienunternehmens mit traditionellen Wertevorstellungen täglich leben und dies den Menschen und damit unsere Kunden erleben lassen.
Aus dem ehemaligen Betrieb mit vier Mitarbeitern wurde ein starkes Unternehmen von mehr als 150 Mitarbeitern.
Und welche Pläne hat das Familienunternehmen heute noch?
In den nächsten Jahren werden sich die von uns angebotenen Dienstleistungen radikal verändern. Die Digitalisierung ist ein Meilenstein, der die gleiche Bedeutung für uns hat, wie seinerzeit die Erfindung des Buchdruckes von Gutenberg im 15. Jahrhundert.
Für diese Herausforderung wollen wir gerüstet sein und haben daher ein Credo für uns geprägt, das uns die nächsten Jahre begleiten wird.
Wir möchten so viel Digitalisierung wie nötig, aber so viel Mensch wie möglich. Der Mensch wird bei uns immer im Vordergrund stehen. Der zwischenmenschliche Kontakt ist für uns sehr wichtig und wir möchten für unsere Kunden Wunscherfüller sein.
Was macht die Familie Herr Hausmann? Wie ist es um die Nachfolge und den Nachwuchs bestellt?
Wir sind Langenhorner und wir fühlen wie Langenhorner!
Alle drei Töchter sind ebenfalls zur Grundschule Stockflethweg gegangen und haben das Gymnasium Heidberg oder die Fritz-Schumacher-Schule besucht. Viele Freunde der Kinder wohnen noch heute in Langenhorn und unsere jüngste Tochter selbst hat ein Haus im Wilstedter Weg gekauft. Ihre Kinder werden ebenso zur Grundschule Stockflethweg gehen und ihre Freunde ebenfalls in Langenhorn finden.
So schließt sich der Kreis!
Herzlichen Dank für die sehr persönlichen Einblicke in einige Abschnitte Ihres Lebens Herr Hausmann.
http://www.langenhorner-heimatverein.de/rundschau/Langenhorner-Rundschau-November-2017.pdf